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KINDERHAUS

 

Das Montessori-Kinderhaus ist ein Haus für Heranwachsende zwischen 3 und 6 Jahren, in dem Kinder gemeinsam leben, lernen und wachsen können. Alles, was für eine optimale menschliche Entwicklung notwendig ist, ist dort in einer sicheren und für Kinder verfügbaren Umgebung vorhanden.

Die internationalen Fachbegriffe sind: Primary, Casa dei Bambini und Children’s House.


KLASSIFIZIEREN

 

Das junge Kind übt Klassifizierungen, weil dieser Prozess für den Aufbau des Intellekts wesentlich ist. Das Kind braucht geistige Muster sowie Regeln, um sich zu orientieren und sein Denken und Handeln zu entwickeln. Die vorbereitete Umgebung nach Montessori bietet zum Sortieren, Klassifizieren, Zuordnen und Unterscheiden vielfältige Möglichkeiten.


KONZENTRATION

 

„Je länger man sich mit einem Thema befasst, desto besser beherrscht man es. [...] Eine Ausbildung, die diese Fähigkeit verbessern sollte, wäre die Ausbildung schlechthin“ (James 1892). Maria Montessori, die William James persönlich kannte, machte genau das: Sie hatte erkannt, dass sich das Interesse des Kindes und seine Energie auf den Aspekt der Umwelt konzentrieren, der seinem Entwicklungsbedürfnis am meisten entspricht. Dazu war es nötig, in der Umgebung des Kindes für die Selbsttätigkeit geeignete Entwicklungsmaterialien bereitzustellen und dem Kind eine freie Wahl zu ermöglichen.


KOORDINATION DER BEWEGUNG

 

Die Koordination der eigenen Bewegungen ist eine der größten Errungenschaften der frühen Kindheit. Durch die eigene Anstrengung des Kindes versucht es, seine Muskelkoordination zu verfeinern. Es erhält dadurch ein immer höheres Maß an Unabhängigkeit. Aufgrund dieses Entwicklungsbedarfs fühlen sich Kinder zu Aktivitäten hingezogen, die Bewegung beinhalten, insbesondere zu solchen, die ein gewisses Maß an Genauigkeit und Präzision erfordern.


KOSMISCHE ERZIEHUNG/COSMIC EDUCATION

 

„Cosmic Education“ wird der Lehrplan Maria Montessoris für die 2. Entwicklungsphase genannt. Allerdings nicht im Sinne eines Curriculums, sondern im Sinne eines Erziehungs- und Entwicklungsplans. Grundschulkinder wollen alles wissen und fragen nach dem „Warum“ und dem „Wie“. Die Beantwortung grundsätzlicher Fragen hat stets eine holistische Weltsicht im Blick. Für Maria Montessori stellte der Kosmos, also das Universum, einen geordneten Raum dar, der aus Gesetzen und Beziehungen besteht. Dass Kinder die Zusammenhänge und Interdependenzen erfahren, war Montessori ein zentrales Anliegen. Der Chart zu den Interdependenzen gehört in diesem Sinne zum wichtigsten Montessori-Material in einer vorbereiteten Umgebung der 2. Entwicklungsphase. 

 

Die „Kosmische Erziehung“ bezeichnet also vor allem das pädagogische Konzept für die zweite Entwicklungsphase der 6–12-jährigen Kinder. Nach Maria Montessori bedeutet Lernen, dem Kind von Anfang an die großen Zusammenhänge und Gesetzmäßigkeiten der Welt, Gesellschaft und Kultur innerhalb des „Kosmos“ zu ermöglichen. Unter „Kosmos“ versteht Montessori zu einem das Wissen um die Gesetzmäßigkeiten in der Natur und zum anderen das Bewusstsein der Wechselbeziehung (Interdependenzen) von Mensch und Natur wie auch der Menschen untereinander. Das Konzept des Kosmischen Erziehung beinhaltet in der Umsetzung vielfältige Antworten auf die Entwicklungsbedürfnisse der Kinder von 6-12 Jahren.